Montag, 24. Juni 2013

Neulich im Bürgeramt

Weshalb ich diese Institution letztens in brüllender Hitze aufsuchten musste, ist irrelevant, da solchen Besuchen meist ein persönliches Unterfangen zugrunde liegt - wie ich bis zu eben diesem Termin annahm. Entkräftet wurde dies jedoch durch die verblüffend positiv gestimmte Mitarbeiterin, die mich zu sich an den Tisch rief. Vor mir stand gerade noch ein junger Mann auf, der zwei Minuten, nachdem ich mich gesetzt hatte, auch noch einmal zu uns trat. Er fragte die Dame danach, wie genau er denn auf dem Bild zu gucken habe, das er im Begriff war, schießen zu lassen. Lächelnd leierte sie noch einmal alle wichtigen Punkte herunter.
Als der junge Mann gegangen war, wollte ich mit dem Grund meiner Visite fortfahren, doch die Frau mir gegenüber seufzte, dann sagte sie: "Ging um seinen Führerschein, den er beantragen will. Sinnlos, er wird eh abgeschoben."

1 Kommentar:

  1. Das könnte das Bürgeramt von überall sein, auch hier in Wien spielt es sich nicht anders ab.
    Was wäre wohl gewesen, hätte sie ihm die Wahrheit gesagt, wenn es denn die Wahrheit ist.
    Was aber stimmt einen Menschen positiv, der weiß dass das Schicksal dieses Mannes kein gutes sein wird? Sind einem die Menschen egal, die einen solchen Job machen?
    Stellt sich die Frage wie ehrlich Menschen zu anderen Menschen wirklich sind...
    Liebe Grüße
    Danny

    AntwortenLöschen